Aufgrund des kulturellen Ursprunges benutzen wir im Unterricht einige chinesische Begriffe. Dabei erscheint es sinnvoll, bestimmte Begriffe nicht zu übersetzen, da die möglichen Übersetzungen irreführend oder einseitig sein können. So wird z.B. Hauptkraft des Tai Chi Chuan “Peng” meist mit “Abwehren” übersetzt. Eine Formulierung, die aktiven Widerstand impliziert. Die Qualität des Peng entspricht aber eher der elastischen und für sich genommen passiven Kraft eines Balles.
In der phonetischen Umschrift sind zwei unterschiedliche Transkriptionen gebräuchlich. Zum Einen Wade-Giles (z.B. Tao, Tai Chi Chuan, Chi Kung) aus dem Anfang des 20. Jhds. und zum Anderen das in der VR China entwickelte Pīnyīn (z.B. Dào, Tàijí Quán, Qì Gōng). Letztere hat sich heute international durchgesetzt, da sie auch eine genaueren Hinweis auf die Aussprache liefert. Gleichzeitig wurde diese Transkription von Ma Tsun Kuen als “maoistische Normung” abgelehnt. Aus Respekt vor seiner Haltung verwenden wir für seinen Namen und das Tai Chi Chuan nach wie vor die vereinfachte Wade-Giles Umschrift.
Die Chinesische Sprache kennt vier Tonmodulationen, die in der Pīnyīn-Umschrift über den entsprechenden Vokalen dargestellt sind. Sie geben einen Hinweis auf die Sprachmelodie.
Ein Beispiel mit der Silbe "Ma":
1. Ton | Mā (妈, Mama) |
hoher gleichbleibender Ton, wie in „Basel“ | |
2. Ton | Má (蟆 Kröte) |
ansteigender Ton, wie z.B. in „Was?“ | |
3. Ton | Mǎ (马 Pferd) |
tief fallender, dann ansteigender Ton, wie in „Na und!" | |
4. Ton | Mà (骂 schimpfen) |
fallender Ton, vergleichbar mit der betonten Silbe in „absolut“ |
Ma Tsun Kuen (Mǎ Cún Kūn) 馬存坤 der Begründer des Stils (1908-1993)
D道 ja, wenn wir das wüssten...
Tai Chi Chuan (Tài Jí Quán) 太極拳 ist eine Kampfkunst (Quán 拳), die sich am Wechselspiel zwischen Y太極) orientiert
Qì Gōng 氣功 aufwendiges Üben (Gōng, 功) zur Pflege der Lebenskraft (Qì, 氣).
Y阴阳 die zwei einander polar entgegengesetzten und wechselseitig hervorbringenden Kräfte
Intention
Qì 氣 Lebenskraft
Sōng 松 Inneres Sinken, loslassen
一, 2 二, 3 三, 4 四, 5 , 6 十, 100 百 六, 7 , 8 , 9 , 10
Da das Zählen im Chinesischen sehr logisch aufgebaut ist, kannst Du mit dem Wissen um diese Zahlen bis 999 zählen. Beispiele: 13 ist 10-3 (十, 88 ist 8-10-8 (十und 999 ist 9-100-9-10-9 ( 百 ).
Die Zahlen finden in der Bezeichnung der Formen Verwendung. So heißt die 13er Form S十三式.
豫备 Vorbereitung (geschlossener Stand vor dem Beginn des Form)
起势 Eröffnung (in die Grundhaltung öffnen, um zu beginnen)
T
BM 八門 (Acht Tore) gehören mit den 5 Richtungen zu den 13 Positionen des Tai chi Chuan
Péng 掤 Ballonkraft
Lǚ 履 Zulassen
Jǐ 擠 Eindringen
Àn 按 wellenartige Entwurzelung
Cǎi 採 Pflücken
Liè 列 Trennen / Spalten
Zhǒu 肘 Ellbogen
Kào 靠 Schulter / Lehnen
B
弓
Mǎ 馬
X
Láo G宫 Palast der Arbeit: 8. Einflußpunkt auf dem Perikardmeridian (Handtellermitte)
Băi Huì 百會 Hundert Zusammenkünfte:
Y涌泉 Sprudelnde Quelle: 1. Einflußpunkt auf dem Nierenmeridian (Übergang vom vorderen zum mittleren Drittel der Fußsohle)
丹田 das Zinnoberfeld: gemeint ist meist das Untere (吋 Maßeinheit in der Breite von Zeige- und Mittelfinger) unterhalb des Nabels
命
会阴 Versammlung des 任脈
Tai Chi Tsao (pinyin: Tài J
S十三式 13er Form, die sog. Kurzform des Ma Tsun Kuen Tai Chi Chuan
Tài J
Tài J
Tài J刀 Tai Chi Säbel
推手
Zhàn Zhuāng Gōng 站桩功 Übungen der Stehenden Säule
Bā Duàn Jǐn 八段锦 Acht Brokate
Yì Jīn
Begrüßung und Verabschiedung geschieht bei uns auf deutsch. Aber wenn sich doch mal ein Chinese / eine Chinesin verirrt 😉
N你好 Guten Tag!
Z再见 Auf Wiedersehen!
X谢谢 Danke!
... und nicht zu vergessen: G 干杯 Prost!
Als Ritual zur Begrüßung und Verabschiedung nutzen wir eine Verneigung. Das ist zwar nicht typisch für die Chinesischen Künste, wird aber in aller Welt verstanden.